Von der Rebe zum Wein

 

Pinot Noir

Typisch: Himbeere, Veilchen, Erdbeere

Farbe: rot mit blauer Tönung (jung); ziegelfarbig bis orangerot (reif).

Duft: Himbeeren, Erdbeeren und Gewürze (jung); Walderdbeeren, Veilchen, Nelken und Trüffel (reif).

Geschmack: beerig, frisch, würzig (jung); Heidelbeeren, Brombeeren, Veilchen und Wildtöne (reif).

 

 

Pinot Noir gehört zu den so genannten cépages nobles. Sie ist die grosse Rebsorte für den roten Burgunder und eine der ältesten Sorten der Welt. Ihren Ursprung hat sie im Burgund, wo sie wahrscheinlich schon vor dem 14. Jahrhundert kultiviert wurde. Diese Sorte ist nicht einfach anzubauen und fordert die Winzer im Weinberg und im Weinkeller. Die kleinen, dünnschaligen Beeren reifen spät, sind empfindlich gegen Frost im Frühling und gegen Fäulnis im Herbst. Am besten gedeiht die Rebe auf Kalksteinböden in einem kühlen Klima.

Pinot Noir ist eine der wenigen Rebsorten, die meistens sortenrein ausgebaut werden. Die Güte eines Pinot-Noir-Weines ist stark vom Terroir abhängig. Einzig die süsse Frucht und die geringen Tanninwerte sind allen Weinen eigen.

Die bekanntesten, besten, raffiniertesten und auch teuersten Pinot-Noir-Weine werden im Burgund erzeugt. Musigny, Chambertin, Volnay oder Pommard werden zu 100 Prozent aus Pinot Noir hergestellt. Auch im Elsass und in der Champagne, wo die Rebe für den Champagnerverschnitt ohne Schalen gekeltert wird, ist Pinot Noir häufig anzutreffen.

In der Schweiz dominiert Pinot Noir im Walliser Dôle, in dem die Rebsorte mit Gamay verschnitten wird. In Deutschland kennt man Pinot Noir unter dem Namen Spät- oder Blauburgunder. In Italien ist diese Rebsorte vor allem in Südtirol und in der Toskana verbreitet. Aber auch in Amerika wird Pinot Noir angebaut – vor allem in Oregon.

 

Syrah

Typisch: Brombeere, Pfeffer, Gewürze

Farbe: dichtes Blaurot (jung); dunkel- bis braunrot (reif).

Duft: Brombeeren, schwarzer Pfeffer, schwarze Oliven, Nelken, Muskat, Menthol und Kirschen (jung); komplex, Noten von Laub, Lakritze, Zigarrenkiste, Kaffee, Leder, Soja, Zimt und Veilchen (reif).

Geschmack: würzig/pfefferig, kräuterbetont und beerig (jung); komplexe Fruchtigkeit von Brombeeren und Backpflaumen, Aromen von Lakritze, Schokolade und Veilchen (reif).

 

 

Nach neuesten Erkenntnissen stammt die Sorte aus Frankreich. Im nördlichen Teil des Rhônetals werden aus der Syrah-Traube einige der besten Rotweine Frankreichs erzeugt: Hermitage, Cornas und Côte-Rôtie.

Syrah ist eine wärmeresistente, kraftvolle Sorte, die charaktervolle, geschmacksreiche Weine mit hohem Alkoholgehalt und viel Gerbstoff ergibt. Gute Jahrgänge sind durchaus für eine lange Lagerung geeignet. Sie gehört auch zu den dreizehn zugelassenen Rebsorten im Châteauneuf-du-Pape.

Ausser in Südfrankreich findet man Syrah auch in Südafrika oder in Australien, wo sie unter dem Namen Shiraz einen grossen Teil des Anbauareals ausmacht. Unter der heissen Sonne Australiens ergibt sie dunkle, straffe, in ihrer Jugend recht unzugängliche Weine, die Jahre brauchen, um zu reifen. Grange Hermitage von Penfolds besteht zu über 90 Prozent (je nach Jahrgang) aus Shiraz und gilt als der beste Wein Australiens. Dieses komplexe Spitzengewächs besitzt eine portweinähnliche Konzentration und bedarf einer langjährigen Reifezeit. Auch einige Weingüter in Kalifornien haben diese Rebsorte für sich entdeckt. Sie besitzt dort eine ausgeprägte Frucht, eine gewisse Süsse und viel Gerbstoff.

 

Chardonnay

Typisch: Butter, Walnuss, Pfirsich

Farbe: goldgelb, grüne Facetten (ohne Holzkontakt); tiefes Gelb (Fassausbau); volles Goldgelb (reif).

Duft: frisch und buttrig, nach Zitrusfrüchten und grünen Äpfeln (ohne Holzkontakt, jung); Toastbrot- und Vanillearomen (Fassausbau, jung); mineralische Duftnoten, Butter, Sahnebonbons, Biskuit und Mineralnoten (reif, mit Holzkontakt).

Geschmack: Zitrusaromen und an grüne Äpfel und Nüsse erinnernd (ohne Holzkontakt, jung); runder und voller (reif); zusätzlich Aromen von Vanille, Toastbrot und geröstetem Holz (Fassausbau, reif).

 

 

Diese edle Cépage noble zählt zu den beliebtesten weissen Rebsorten. Als trocken ausgebaute Variante hat sie viele Liebhaber. Die Rebe gedeiht auf fast allen Böden und unter verschiedenen Klimaverhältnissen. Von den Winzern wird sie wegen ihres hohen Extrakt- und Zuckergehalts sehr geschätzt.

Chardonnay ist eine variable Sorte – je nach Boden, Klima und Herstellungsart zeigt sie sich mit unterschiedlichen Gesichtern. Für gewöhnlich kommen aus ihr konzentrierte Weine mit hohem Alkoholgehalt zustande. In einer warmen Heimat trägt sie eine goldene Farbe und besitzt Aromen von Karamell und tropischen Früchten. Stammt sie aus einer kühlen Gegend, ist die Farbe Grün schimmernd und heller. Im Geschmack findet man Äpfel und die Säure ist lebendig.

Chardonnay-Weine sind stark vom Boden geprägt, worauf zum Beispiel der unverkennbare Chablis-Charakter zurückzuführen ist. Solche Weine sind ausgeglichen, voll im Geschmack und lassen sich hervorragend mit den unterschiedlichsten Menus kombinieren.

Ihren Ursprung hat diese Rebsorte im Burgund, wo sie einige der teuersten Weissweine der Welt repräsentiert. Chablis, Meursault, Montrachet, Pouilly Fuissé und Corton-Charlemagne sind einige berühmte Namen. In der Champagne ist sie sortenrein für die elegantesten Blanc de Blancs verantwortlich und dient zudem zusammen mit Pinot Meunier und Pinot Noir als Basis in der Champagnerherstellung.

Der ernsthafteste Konkurrent Burgunds ist nicht in Frankreich zu suchen, sondern in den USA. Im Napa Valley in Kalifornien wurden lange Zeit holzlastige Chardonnay-Weine mit hohem Alkoholgehalt und butterigem Aroma produziert. Heute geht der Trend zu leichteren Weinen, die den Charakter der Traube auf eine elegante Art widerspiegeln.